Text: STORYTELLER/MH
Photos: Sydsvenska.se

Never change a working setlist nennen wir es einmal, in Anlehnung an eine Redewendung aus dem Sportbereich. An dieses Motto erinnerte sich auch Sir Rod Stewart bei seinem Konzert der One-Last-Time-Tour am Dienstag in Malmö.
So nahm der Sänger an der Songliste für den gestrigen Abend nur kleine Korrekturen im Vergleich zum Auftritt in Tampere vor. Der Faces-Song Ooh La La kam rein, This Old Heart of Mine musste „auf der Auswechselbank Platz nehmen“. Und bei den „Pausenfüllern“ ersetzte Lady Marmelade den Pointer-Sisters-Gassenhauer I’m So Excited.
Rund 15.000 Besucher freuten sich auf einen unvergesslichen Abend, der mit dem Depeche-Mode-Klassiker (und Celtic-Stadion-Song) sowie einem Dudelsack-Intro von Scotland The Brave eingeleitet wurde.
Zu den Klängen von Infatuation hob sich dann der Vorhang und „die guten Zeiten konnten rollen“. Tonight I’m Yours, Some Guys Have All The Luck – das Publikum in der nach Stockholm und Göteborg drittgrößten schwedischen Stadt war schnell auf Temperatur und die Party nahm Fahrt auf.
„Ein emotionales „The first cut is the deepest“ ist einer der Höhepunkte des Abends“, stellte das schwedische Online-Nachrichtenportal Sydsvenska fest und zog einen etwas makaber daherkommenden Vergleich. „Als Elvis in diesem Alter war, war er schon 38 Jahre tot“, kommentierte das Blatt. „Rod Stewart hat mit 80 Jahren noch diese einzigartige Vitalität“.
Nun ja, die wenigsten Besucher der Show in Malmö machten sich wohl solche Gedanken, genossen in erster Linie den Abend und erlebten einen Mann auf der Bühne, der nicht immer ganz genau den Ton traf, aber das dürfte langjährigen Rod-Stewart-Fans auch nicht ganz unbekannt sein. Diese kleinen Patzer bügelt der Celtic-Anhänger mit seiner Energie, seinem augenzwinkernden Humor („I fucked it up…“) und seiner unglaublichen Bühnenpräsenz aus, auch immer wieder im Zusammenspiel mit seinen exzellenten Musikern.
Überhaupt feierte hier eine der größten Musiklegenden der letzten Jahrzehnte einfach nur eine große Party, der das Motto Forever Young sehr gut zu Gesicht stehen würde.
I’d Rather Go Blind avancierte wieder einmal zumn heimlichen Star des Abends, Rod performte den Etta-James-Song so emotional, dass man „jeden Seufzer und jede Note zu hören vermochte“, so Sydsvenska.
Und fasst am Ende treffend zusammen: „Der letzte Schnitt geht manchmal am tiefsten“, so dürften auch die 15.000 gefühlt haben, als der Vorhang nach den beiden Zugaben Stay With Me und Hot Legs zum letzten Mal fiel und ihnen bewusst wurde, dass sich gerade in diesem Moment eine Musiklegende aus dem Land der Drei Kronen verabschiedet hatte.
Setlist:
- Infatuation
- Tonight I’m Yours
- Some Guys Have All The Luck
- You Wear It Well
- Ooh La La
- Baby Jane
- The First Cut Is The Deepest
- Tonight’s The Night
- Forever Young
- Young Turks
- Maggie May
- I’d Rather Go Blind
- Lady Marmalade (Band only)
- I Don’t Want To Talk About It
- If You Don’t Know Me By Now
- Proud Mary (Band only)
- Da Ya Think I’m Sexy
- Sailing
- Stay With Me
- Hot Legs
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