Maggie May: Pure Musikgeschichte und der Beginn einer Weltkarriere

Veröffentlicht am 2. Oktober 2025 um 08:00

Text: STORYTELLER/MH

Photo: BBC, designed by Storyteller

„Wake up Maggie, I think I got something to say to you…“ – eine Textzeile, die Millionen von Musikfans im allgemeinen und Rod-Stewart-Fans im Besonderen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Eine Textzeile, die nicht nur den Anfang eines Songs kennzeichnet, nein, diese eine Textzeile steht für den Beginn einer der größten Karrieren im Musikbusiness.

„Maggie May“ steht für die Weltkarriere von Sir Rod Stewart wie wohl kaum ein anderer seiner unzähligen Hits aus nun über sechs Jahrzehnten. Ohne die gute alte Maggie wären wir wohl alle nicht in den Genuss von „Baby Jane“ gekommen, wären wohl niemals bei „Sailing“ in Gedanken über die Ozeane gesegelt oder hätten bei „I Don’t Want To Talk About It“ unsere ersten Klammerblues’ in den Partykellern unserer Eltern getanzt.

Aber Rod Stewart schenkte uns „Maggie May“, und der Musikwelt einen der wohl größten Hits der 1970er Jahre, der bis heute nichts an seiner Ausstrahlung und Kraft verloren hat.

Als der junge Rod sich in den frühen 1970er Jahren an sein erstes Sexabenteuer als Teenager erinnerte und diese Erinnerung in Form eines Songtextes festhielt, ahnte er noch nicht, dachte er wahrscheinlich noch gar nicht daran, dass daraus ein wahrer Hit werden würde.

Das Lied erzählt von einem Schüler, der von einer älteren Frau verführt wurde und sich aus dieser Beziehung befreien will. Laut Stewart basiert der Text – wie schon erwähnt -  auf seiner eigenen ersten sexuellen Erfahrung mit 16 Jahren; die Frau hieß jedoch nicht Maggie May, vielmehr benutzte Stewart den Titel eines alten englischen Folktitels, den die Beatles für ihr Album „Let It Be“ aufgenommen hatten. Aufmerksamen Beobachter wird nicht entgangen sein, dass sich die Maggie auf dem Lonplayer der Beatles auch ein wenig anders schreibt: Maggie Mae.

Doch wir schweifen ab. Beim Schreiben der Lyrics erhielt Rod Unterstützung durch Martin Quittenton, einem britischen Gitarristen und Komponisten, der dann auch beim Einspielen des Tracks die Acoustic Guitar spielte. Zudem waren im Studio auch Rods Faces-Kumpel Ian McLagan und Ronnie Wood dabei. Zudem spielte Ray Jackson (Lindisfarme) die Mandoline, Peter Sears die Celesta und Micky Walter saß an den Drums.

Die Erstveröffentlichung von „Maggie May“ erfolgte im Mai 1971 als Teil von Stewarts drittem Studioalbum „Every Picture Tells A Story“. Der Song wurde dabei in letzter Minute dem Album hinzugefügt, den Machern von Mercure Records gefiel er zunächst gar nicht. „Sie sagten, er habe keine Melodie“, merkte Rod Stewart in einem Interview an. Doch am Ende rutschte Maggie May doch noch auf die Trackliste der neun Songs des Albums.

Wenig später erschien „Maggie May“ auch als Singeauskopplung – allerdings nur als B-Seite von „Reason To Believe“.

Doch dann gab es da diesen einen Radio-Dj in Cleveland, der – bewusst oder unbewusst – im September 1971 einfach mal die Seiten tauschte und „Maggie May“ anstelle von „Reason To Believe“ über den Äther jagte. Ein Welthit war geboren.

In den folgenden Wochen wurden es immer mehr Radiosender, die „Maggie May“ ihren Hörern präsentierten. Und das blieb nicht ohne Wirkung.

Am 2. Oktober 1971 erklomm Maggie die Spitze der US-Singles-Charts und hielt sich dort satte fünf Wochen. Im gleichen Zeitraum schaffte es Sir Rod auch mit seinem Album „Every Picture Tells A Story“ an die Spitze der Hitlisten.

Und die Begeisterung schwappte schnell über den großen Teich. Nur sieben Tage später schaffte es „Maggie May“ auch auf Platz eins der UK Single Charts. Quasi über Nacht war Rod Stewart mit einem Song und dank des eher eigenen Musikgeschmacks eines bis heute unbekannten DJs in den USA zum Superstar geworden.

Und „Maggie May“ wurde zum Verkaufsschlager – für die Single heimste Stewart insgesamt 12-mal einen Platinaward ein, die Scheibe ging bis heute über 3 Millionen Mal über die Ladentheke. Die Klicks auf den verschiedenen Streaminportalen noch gar nicht mitgerechnet.

Für Rod Stewart änderte sich durch „Maggie May“ alles. „An einem Sonntagnachmittag 1971 war ich in Tavistock unterwegs, als ich im Radio hörte, dass ‚Maggie May‘ auf Platz 1 der Charts gestiegen war. Ich habe sofort umgedreht und bin den ganzen Weg zurück zu meinen Eltern in die Kenwood Road gefahren und habe sie zur Feier des Tages in die Arme genommen“, erinnert sich Stewart viele Jahre später.

„Maggie May“ ist über all die Jahre der Welthit geblieben, der er 1971 buchstäblich über Nacht wurde. Noch heute gehört der Song zum Must-Have eines Rod-Stewart-Konzertes. „Ohne Maggie May auf der Setliste wäre ein Rod-Stewart-Abend nicht vollkommen“, meinte ein Fan, der kürzlich eine Show in den Vereinigten Staaten besuchte. „Dieser Song ist einfach pure Musikgeschichte und wir wären heute alle nicht hier, wenn es die Maggie nie gegeben hätte“.

Lyrics Maggie May

Wake up, Maggie, I think I got something to say to you
It's late September and I really should be back at school
I know I keep you amused, but I feel I'm being used
Oh Maggie, I couldn't have tried anymore

You led me away from home
Just to save you from being alone
You stole my heart and that's what really hurts

The morning sun, when it's in your face, really shows your age
But that don't worry me none, in my eyes you're everything
I laughed at all of your jokes, my love you didn't need to coax
Oh Maggie, I couldn't have tried anymore

You led me away from home
Just to save you from being alone
You stole my soul and that's a pain I can do without

All I needed was a friend to lend, a guiding hand
But you turned into a lover and, mother, what a lover, you wore me out
All you did was wreck my bed
And in the morning kick me in the head
Oh Maggie, I couldn't have tried anymore

You led me away from home
'Cause you didn't want to be alone
You stole my heart, I couldn't leave you if I tried

I suppose I could collect my books and get on back to school
Or steal my daddy's cue and make a living out of playing pool
Or find myself a rock and roll band that needs a helpin' hand
Oh Maggie, I wished I'd never seen your face

You made a first-class fool out of me
But I'm as blind as a fool can be
You stole my heart, but I love you anyway

Maggie, I wished I'd never seen your face
I'll get on back home, one of these days
Whoo-hoo-ooh!

 

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