Text: STORYTELLER/MH
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In unserer Redaktion haben wir vor kurzem einmal über das Thema „Bonustracks Japan“ gesprochen und haben da durchaus sehr kontrovers diskutiert. Warum gibt es überhaupt diese japanischen Editions vieler Musikalben? Und was ist dieser Sinn dahinter? Wir finden, das ist tatsächlich ein ein Thema für den Storyteller, weil es ja auch von Rod Stewarts Alben immer diese Japan-Edtions gibt.
Drehen wir die Zeit also einmal kurz zurück in den Herbst 2021. Sir Rod hatte zu diesem Zeitpunkt bereits das Erscheinen seines neuen Albums „The Tears Of Hercules“ angekündigt. Wir alle freuten uns auf neuen musikalischen „Stoff“ von unserem Helden und sondierten vorab bereits einmal die gängigen Online-Portale für die entsprechende Vorbestellung.
Neben der üblichen CD-Version und einer für die Freunde der Longplayer aus Vinyl tauchte auf diesen Verkaufsseiten auch immer mal wieder ein Angebot mit Zusatz „Japan Bonus Edition“ auf – oder so ähnlich.
Schnell stellten wir fest, dass diese japanische Version des Albums einen Titel mehr auf der Trackliste anzeigte, in diesem Fall war es der Song „Up Al Night“.
Tatsächlich war dieser eine Song für einige, womöglich sogar für viele von uns, der Anlass, uns diese teurere Version von „The Tears of Hercules“ liefern zu lassen. Auch wenn von Vornherein klar war, dass die Lieferung einer CD aus Japan deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, als der Einkauf beim nächst gelegenen Plattenladen oder dem Media Markt um die Ecke.
War dieser eine Song einen 10 bis 15 Euro höheren Preis wert? Und dazu auch noch die enormen Lieferkosten, die mindestens nochmal genau so viel kosten würden? Ganz abgesehen von der wochenlangen, ja manchmal sogar monatelangen Lieferzeit.
Warum aber erscheinen diese Bonussongs nicht einfach auf allen Versionen des Albums? Warum immer nur in Japan? Die Erklärung ist im Grunde ganz simpel und hat mit dem Verkaufspreis der Alben im Land der untergehenden Sonne zu tun.
In Japan können die Herstellungskosten für CDs und Schallplatten bis zu 30-40 Prozent höher sein als in anderen Ländern. Daher ist es für japanische Käufer in der Regel günstiger, Platten aus dem Ausland zu importieren, als im Inland hergestellte Versionen zu kaufen.
Um inländische Käufer zum Kauf von in Japan hergestellten physischen Veröffentlichungen zu motivieren, fügen Plattenlabels oft zusätzliche Titel hinzu, die auf der Standardausgabe, die anderswo verkauft wird, nicht enthalten sind.
Auch Rod Stewart hat in der Vergangenheit immer wieder Japan-Editions seiner Alben herausgebracht.
Zu seinen japanischen Bonussongs gehören unter anderem "Up All Night" (The Tears Of Hercules, 2021) oder "Priceless" (Blood Red Roses, 2018).
UP ALL NIGHT
PRICELESS
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