Text: STORYTELLER/MH
Photo: Robin Combs /Facebook

Es ist ein heißer Sommerabend in Noblesville, der rund 70.000 Einwohner umfassenden Stadt in der Metropolregion Indianapolis. Für amerikanische Verhältnisse war es nur ein Katzensprung für Sir Rod Stewart und seine Crew vom letzten Auftrittsort bei Chicago bis zum Ruoff Music Center, in dem Sir Rod gestern Abend sein nächstes Konzert der 2025-US-Tour spielte: Lediglich 179 Meilen galt es zu bewältigen.
In Noblesville schien die Sonne und es war warm als Rod und sein Team dort eintrafen: Knapp 30 Grad Celsius, dazu eine hohe Luftfeuchte. Dieser Abend würde für alle Beteiligten wieder eine schweißtreibende Angelegenheit werden.
Bereits Stunden vor dem Showbeginn pilgerten die Fans zum Veranstaltungsort und warteten geduldig auf den Einlass. Wie immer in den letzten Wochen eröffnete die US-Rockband Cheap Trick mit einer rund einstündigen Vorstellung den Abend. Ein Set von 14 Songs, darunter natürlich auch der wohl bekannteste Song der Band: „The Flame“, brachte die Fans schnell in Stimmung.
Danach wurde es hektisch auf der Bühne, die Roadies bauten flugs um, bereiteten alles für den Auftritt von Sir Rod vor, den die weit über 20.000 Besucher bereits sehnsüchtig erwarteten.
Pünktlich wie ein Uhrwerk betrat der 80-Jährige unter lautem Gejohle und Gekreische aus dem Zuschauerraum die Bühne, winkte kurz in die Menge und legte los.
Auf große Überraschungen verzichtete Sir Rod in Noblesville, vertraute vielmehr der Liederauswahl, die er auch tags zuvor in Chicago präsentiert hatte. Also schaffte es auch „The Motown Song“ vom 1991er-Album „Vagabond Heart“ erneut in die „Startelf“.
„Man muss den Leuten geben, was sie hören wollen“,pflegt der Brite immer wieder zu sagen, und zu dem, was die Menschen von ihm hören wollen, gehören eben solche Songs wie „Maggie May“, „Young Turks“ oder „Have I Told You Lately“.
Das Lieder-Konstrukt, das sich Sir Rod über die letzten Wochen und Monate zusammengestellt hat, kommt an bei den Fans, etliche große Hits, gemixt mit schmachtvollen Balladen und grandiosen Cover-Interpretationen der Band, wenn Roddy Boy für eine kurze Erfrischung und einen Kleiderwechsel mal fix hinter der Bühne verschwindet.
Die Besucher seiner Konzerte lassen die Shows zu grandiosen Abenden werden, denn auch in Noblesville waren die Fans in extremer Partylaune. Womöglich dachten einige im Publikum bei solchen Schmachtern wie „You’re In My Heart“ an ihren ersten Kuss zurück, andere fühlten sich in die Disko-Ära zurückversetzt, wenn Sir Rod seine Hüften zu „Da Ya Think I’m Sexy“ auch im eher wenigen zarten Alter noch immer gekonnt kreisen ließ.
Auch nahmen solche Kracher wie „Tonight I’m Yours“ oder „Stay With Me“ die Zuschauer mit, wer kann auch ruhig sitzen bleiben, wenn der Mann auf der Bühne das Gaspedal bis zum Anschlag durchtritt?
Als der „Love Train“ nach rund zwei Stunden unwiederbringlich Kurs auf das Ende der Show nahm, kamen bei einigen in der Arena doch Wehmutsgedanken auf. One Last Time hieß es ja, sollte Rod Stewart wirklich zum allerletzten Mal im Ruoff Center auf der Bühne gestanden sein?
Ganz sicher, wünschte sich der Großteil der Fans nach diesem erneut mitreißenden Auftritt der Musikikone eine Wiederholung und ging daher mit durchaus gemischten Gefühlen nach Hause.
Setliste:
- Infatuation
- Tonight I’m Yours
- It’s A Heartache
- Rollin‘ & Tumblin‘
- It Takes Two
- Forever Young
- The First Cut Is The Deepest
- Tonight’s The Night
- The Motown Song
- Young Turks
- Maggie May
- I’d Rather Go Blind
- Downtown Train
- I’m Every Woman (Band only)
- If You Don’t Know Me By Now
- You’re In My Heart
- Have I Told You Lately
- Proud Mary (/Band only)
- Da Ya Think I’m Sexy
- Stay With Me
- Some Guys Have All The Luck
- Love Train
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