Celtic in der Krise – Sir Rod macht sich seine Gedanken

Veröffentlicht am 31. Dezember 2025 um 13:34

Text: STORYTELLER/XMH

Fotos: Rod Stewart Instagram, designed by Storyteller

Am 4. Dezember übernahm der Franzose Wilfried Nancy das Traineramt beim Celtic Football Club von Interimstrainer Martin O'Neill, der den im Oktober abgewanderten Brendan Rodgers abgelöst hatte und bis zur Verpflichtung eines neuen Coaches auf der Trainerbank der Hoops Platz nahm. Wenige Tage vor der Verpflichtung von Nancy hatte Celtic in beeindruckender Art und Weise in der UEFA Europa League bei Feyenoord Rotterdam – vor den Augen von Rod Stewart - im Stadion De Kuip mit 3:1 gewonnen.

Mit der Übernahme Nancys begann dann aber die Krise beim schottischen Meister, mit dem Franzosen an der Seitenlinie verloren die Bhoys vier Partien in Folge, darunter das Ligapokal-Finale gegen Underdog FC St. Mirren (1:3). Gegen den FC Aberdeen, der 45 Minuten lang in Unterzahl spielen musste, sicherten Kieran Tierney (88.) und James Forrest (90.+2) erst spät den ersten Sieg unter dem neuen Coach. Darauf folgte zwar ein 4:2 beim Tabellenschlusslicht FC Livingtson, aber das war eher ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn am gestrigen Dienstag kassierten die Celtic-Mannen beim FC Motherwell die nächste, die fünfte Saisonniederlage (0:2).

Dabei war vor allem das Auftreten der Mannschaft mehr als besorgniserregend. Eine einzige Torchance in 90 Minuten brachte der Vorjahres-Champion im Fir Park zustande und vor allem die Abwehr der Hoops hatte einen ganz rabenschwarzen Tag erwischt.

In Fankreisen rumort es, die Mehrzahl der Anhänger wünscht Trainer Nancy bereits zum Teufel, nur noch wenige glauben daran, dass der Franzose, der aus der MLS in den USA nach Schottland kam, in Glasgow noch die Wende zum Guten einläuten kann.

 

Auch bei Edelfan Rod Stewart mehren sich die Zweifel, ob der 48-jährige Teammanager im Paradise noch die Kurve bekommt.

Nach dem desaströsen Auftritt in Motherwell meldete sich Sir Rod auf Social Media zu Wort. „Ich konnte letzte Nacht nicht schlafen“, begann der 80-Jährige seine Analyse der Lage, gab aber zu: „Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft von Motherwell gespielt, die meiner Meinung nach einen sehr modernen Fußball gespielt hat.“

Aus den Worten des „You're In My Heart“-Sängers (einer Hommage an den Celtic FC) klang aber auch eine Menge Frust. „Sie haben angegriffen und angegriffen. Und unsere Hintermannschaft schien gar nicht zu existieren. Das war eine Demütigung“, schimpfte Rod.

Und er fragte sich das, was viele Celtic-Anhänger nicht erst seit dem gestrigen Abend beschäftigt. „“Wo wird das alles enden? Wird Nancy gehen oder wird er entlassen? Oder macht er weiter und wir verlieren weiter? Es sieht eher so aus, als würde er bleiben. Das alles bricht mir das Herz. Sollte man Nancy noch eine Chance im Januar geben? Ich weiß es nicht.“

Rod leidet und erinnert sich dabei daran, dass „ich aus einer total fußballbegeisterten Familie komme. Meine Mama hat mal gesagt: 'Fußball hat bei uns mehr Nöte und Streitereien ausgelöst als Adolf Hitler'. Mit diesem Gedanken im Kopf fahre ich am Samstag nach Glasgow und sehe mir das Celtic-Spiel an.“ Rod, wäre aber nicht Rod, wenn er vor dem Glasgower Stadtderby im Celtic Park nicht noch eine kleine Spitze verteilen würde. „Viel Erfolg, Rangers“, lachte er in die Kamera. Einmal Celtic, immer Celtic eben und da haben die Rangers nun mal keinen Platz. Dem insgesamt 449. Derby zwischen Celtic und den Gers kommt dieses Mal ob der prikären Lage beim Meister eine noch größere Bedeutung zu als gewöhnlich. Sportlich ist es für die Bhoys in Green von enormer Wichtigkeit, will man im Rennen um die Meisterschaft gegenüber Spitzenreiter Heart of Midlothian weiter am Ball bleiben. Für Trainer Nancy könnte die Partie am Samstag überlebenswichtig sein. „Der bisher schlechteste Trainer, den wir hatten - John Barnes (Saison 1999/2000, Anm. d. Redaktion) - wurde nach acht Niederlagen in 29 Spielen nach sechs Monaten entlassen“, erinnerte sich die Musiklegende. Möglicherweise ereilt dieses Schicksal den Franzosen Nancy bereits nach acht Partien. Auch wenn man, Stand jetzt, eher davon ausgehen sollte, dass der Celtic-Vorstand auch im Falle einer Derbyniederlage mit dem Coach weitermacht. Am Ende sicher auch eine Frage des Geldes, denn Nacy wurde mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet und dürfte im Falle einer Entlassung eine fette Abfindung kassieren. Geld, das Celtic durch die im Sommer verpasste Qualifikation zur Champions League zur Zeit nicht hat.

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