Historischer Abend in Athen: Dabei sein war alles

Die Griechen gelten in der Regel als ein sehr stolzes Volk und sie halten es gerne mit ihren Traditionen. So eben auch mit dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“ - und den konnte man gestern Abend durchaus übertragen auf das Konzert von Sir Rod Stewart im Telekom Center in Athen, der Stadt, die 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit ausrichtete.

Denn für das allererste Konzert des britischen Sängers in der griechischen Metropole waren die rund 12.000 Tickets im Vorverkauf und schon nach wenigen Stunden restlos vergriffen. Wohl dem, der ein Ticket ergattern konnte und diesen historischen Abend miterleben konnte. Hier war „dabei sein“ eben auch alles, ganz nach dem olympischen Gedanken von einst.

Diejenigen, die da waren, erlebten eine neuerliche Performance der Extraklasse und wurden von einem glänzend aufgelegten Sir Rod und seiner formidablen Band auf das Beste unterhalten.

Stewart, der sein vorletztes Konzert in diesem Jahr spielte, setzte dabei auch bei seiner Premiere in Athen auf bewährten Stoff auf der Setliste, nahm dabei aber im Vergleich zu den Konzerten in den letzten Tagen einige Änderungen vor. So eröffnete er im Telekom Center mit dem Robert-Palmer-Klassiker „Addicted To Love“ und ließ danach gleich seine 1970er-Hits „You Wear It Well“ und „Ooh La La“ folgen. „Tonight I'm Yours“ und „Infatuation“ rotierten daher auf die Ersatzbank, um es einmal im Fußballerjargon auszudrücken. Auch wurde „Twistin' The Night Away“ durch „Rolling and Tumblin'“ vom Blood-Red-Roses-Album ersetzt.

Auf die großen Kracher wie „Baby Jane“, „Maggie May“ oder „Forever Young“ brauchten die Hellenen bei ihrer großen κόμμα (Party) aber natürlich nicht zu verzichten. Auch die geliebten Balladen wie „Have I Told You Lately“ oder „Tonight's The Night“ erklangen unter dem Schatten der Akropolis, die auf einem Kalksteinplateau in rund 150 Metern über der griechischen Hauptstadt liegt.

Ein historisches Event an einem historischen Ort - und die Fans waren nicht nur deswegen völlig aus dem Häuschen.

„Rod lieferte eine Wahnsinnsvorstellung ab – Forever Young“, schrieb ein Konzertbesucher auf X (Twitter). Und auch auf Facebook konnten die Fans ihre Begeisterung nur schwer zügeln. „Es war ein unglaublicher Abend, Rod Stewart war in Topform, wir hatten so eine geile Zeit“, hieß es da von einer Zuschauerin. „ Er hat uns einfach nur umgehauen“, ließ ein weiterer Fan wissen.

Und wie fast überall auf dieser Tour, stimmte auch die Presse in den Chor der Begeisterten ein. „Das Online-Nachrichtenportal „Ethnos“ nannte den Sänger „einen der letzten Rock-Troubadoure“ und bescheinigte ihm, dass „seine Stimme immer noch die Kraft hat, die den 80-Jährigen einst in der Musikwelt etabliert hat“. Den Abend im Telekom Center fasste „Ethnos“ einfach und treffend als „einzigartig“ zusammen. Dabei sein war eben alles.

Setliste:

• Addicted To Love

• You Wear It Well

• Ooh La La

• Havin' A Party

• It's A Heartache

• Rollin' and Tumblin'

• Forever Young

• The First Cut Is The Deepest

• Tonight's The Night

• Maggie May

• I'd Rather Go Blind

• Young Turks

• Downtown Train

• I'm Every Woman (Band only)

• I Don't Want To Talk About It

• People Get Ready

• Have I Told You Lately

• Proud Mary (Band only)

• Baby Jane

• It Takes Two

• Some Guys Have All The Luck

• Da Ya Think I'm Sexy

• Hot Legs

• Sailing

• Love Train