Text: STORYTELLER/MH
Photos: BBC

Es dürfte wohl DAS Highlight im diesjährigen Tourkalender von Sir Rod Stewart sein – das Konzert am 29. Juni im Legenden Slot (auch Teatime Slot genannt) beim legendären Glastonbury Festival im englischen Somerset. In einem launigen und sehr humorvollen Interview mit den Podcastern Nick Grimshaw and Annie Macmanus sprach Sir Rod nun über dieses anstehende Event.
„Es macht mir nichts aus, ich finde, ich habe es verdient. Ich wünschte nur, sie würden es nicht den Tea-Time-Slot nennen!“, sagte Rod angesprochen auf den Auftritt im Legenden-Slot des Events. Auf die Frage, wie der Interpret von „Sailing“ und „Maggie May“ zur Legende wurde, antwortete er: "Das kann ich nicht beurteilen ... Ich meine, es ist reines Glück, dass ich hier bin ... Ich hatte die Stimme und das alberne Aussehen, das man braucht, ich konnte nichts anderes als ein Rockstar werden ... So viele Leute, die ich kenne, haben es nicht geschafft, weil sie nicht das gleiche Glück hatten wie ich, als Long John [Baldry] Anfang der 60er Jahre am Bahnhof zugestiegen ist, mich singen sah und mich fragte, ob ich in seiner Band mitspielen wolle ... einfach eine Laune des Schicksals“, warf Sir Rod einen Blick zurück auf die Zeit als aus dem jungen Roderick David aus dem Londoner Stadtteil Highgate nach und nach der Rod Stewart wurde, den heute die ganze Welt kennt. „Man muss sich voll und ganz dafür einsetzen … Als ich 16 war, brannte es in meiner Brust – ich musste singen, ich musste Gitarre spielen … nicht Fußball … Ich glaube, viele Kinder haben dieses Verlangen heute nicht mehr“, fügt der 80-Jährige hinzu.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs verriet Sir Rod, warum seine Stimme seit jeher diese Heiserkeit hat, die sie in der Musikwelt so einzigartig macht. "Seltsamerweise habe ich mich damit beschäftigt und die Ärzte sagten, es liege daran, dass ich mir beim Fußballspielen einmal die Nase gebrochen habe und dadurch diese Heiserkeit bekommen habe ... und sie sagten sogar, wenn man die Nase begradigt, kann man besser atmen, verliert aber seine Stimme, also habe ich abgelehnt ... Ich wollte immer wie Otis Redding klingen, also habe ich bewusst an der Heiserkeit gearbeitet, aber ich glaube, es ist reiner Zufall und vielleicht ein Geschenk Gottes“.
Seine Stimme bezeichnet er daher immer wieder als seine „Kronjuwelen“, die es besonders zu schonen gilt und vor einem Auftritt behutsam „eingroovt“ werden muss. „Es ist eine gute Stunde Aufwärmen vor dem Konzert und eine gute halbe Stunde danach. Und dazu gibt es jede Menge Wasser“, berichtet der Sänger. „Unmengen von Wasser, und wenn ich bei einem Konzert meine Stimme verliere, weil ich sie überstrapaziert habe, muss ich am nächsten Tag ein Schild tragen, auf dem steht, dass ich mit niemandem sprechen darf, und ich muss meine Stimme acht bis zehn Stunden lang schonen. Das wirkt Wunder. Meine Stimme kommt immer wieder zurück. Sie ist wirklich mein größter Schatz.“
Welche Songs dieser Schatz in Glastonbury singen wird, das steht heute noch nicht fest. „Die Setliste für das Konzert legen wir erst am Abend zuvor fest“, erklärt Rod. Seine Hits wie Maggie May, Baby Jane oder auch Sailing werden aber sicherlich nicht fehlen. „Wir spielen möglicherweise zwei oder drei schnelle Songs, dann zwei bis drei langsame. Und so immer weiter“.
Beim seit langem ausverkauften Festival wird Sir Rod insgesamt etwa 75 Minuten auf der Bühne stehen. „Ich hatte anderthalb Stunden angefragt“, so Stewart, der zudem erzählte, dass ihn jede Menge Leute nach Tickets für das Festival fragten. „Ob Sie es glauben oder nicht, alle meine drei Kinder haben sich ihre Tickets selbst gekauft ... Glastonbury verschenkt nichts. Die Leute fragen ständig, sie kommen einfach aus allen Ecken und Enden“.
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